Seite wählen

Jetzt kommt’s auf die Routenwahl an

Zadar meldet um 13 Uhr 11 kn Wind aus W, der von W/SW bis NW variiert. Mit einem Blick auf andere Flughäfen und die Prognosen gehe ich davon aus, dass sich die Tendenz der atmosphärischen Winde bei NW einpendeln wird.

Auf dem Weg zum Ziel gibt es jetzt viele Möglichkeiten, die zahlreichen Inseln zu passieren. Hier kommt es auf gute Einschätzung lokaler Effekte wie Abdeckungen und Winddreher an, um den schnellsten Weg zu finden. Die Grundrichtung des Windes ist aber wohl für den Rest des Rennens 'auf die Schnauze'.

Es könnte noch einmal zäh werden

Laut aktuellen Flughafen-Wettermeldungen haben unsere Crews derzeit 5 kn aus W (Zadar) bis N (Split). In den nächsten Stunden kann der Wind noch einmal auf 10-15 kn zunehmen, und dürfte dabei ziemlich genau aus Richtung des Ziels wehen. Kreuzen ist also wieder angesagt.

Im Lauf des Nachmittags dreht der Wind und pendelt sich dann am Abend bei 5-8 kn ein - schwächer und aus E in Zielnähe, stärker und aus NE für die langsameren Schiffe. Das heißt, dass bei geschickter Routenwahl ein Anliegerkurs für die letzten Meilen ins Ziel möglich sein müßte.

Schiffspositionen 21:00 Uhr Round Call und Stimmen aus der Crew

Tracking_Abend_9-4-2014

Der heutige 21:00 Uhr Round Call brachte neben den Positionsangaben auch einige erheiternde Geschichten mit sich, die einen ganz guten Eindruck von der Stimmung der Mannschaften auf hoher See wiedergeben - hier ein Auszug:

„Allegro“: Allegro! unbequem seit stunden, sonst alles ok

„Long Island“: Liebes Wettfahrtleiterteam, die Bavaria 40s Long Island unter der Rennsau und erbarmungslosen Thomas Reisinger befindet sich derzeit auf 42°49,404, 17°22,264. Uns gehts gut und wir wünschen euch und uns allen eine windige Nacht.

„Hurricane“: Hurricane - alles ok nur nicht so schnell wie der Name

„Sidney“: Sidney liegt im Rennen, schönes Nächtle!

„Vamos“: Cannonball ist, wenn von oben der kalte Regen prasselt, von vorne die salzige Gischt hämmert, die kribbelige Welle einem die Seele verschaukelt und man dank spontaner Bulemie sein halb verdautes Essen mit der trimmenden und durch ihre Lifelines am Flüchten gehinderten Crew teilt.

Kotzige Wellen, oben prasselte der Regen unten toben die Wellen und die Gischt krächzt - irre

„Cuba Libre“: eine Ruderanlage ausgefallen, dank vierziger haben wir eine Zweite, passt also! Liebe Grüße Robert

1520771_802561106423315_7067753276682631706_n

Segelwind vom Feinsten

Je weiter sich die Schiffe wieder Richtung Biograd vorarbeiten, umso gemütlicher sollte es werden: keine starken Böen mehr, aber immer noch guter Segelwind. Derzeit meldet Dubrovnik 27 kn N/NE, Split nur noch 6 kn N/NE. Laut Prognose für Dubrovnik soll der Wind bis morgen Mittag auf 15 kn abnehmen und auf W/NW drehen. In Split gibt es in der Nacht 8 kn NE, am Vormittag 12 kn und drehend auf  N/NW, am Nachmittag 15 kn.

Für die Crews bedeutet das: in der Nacht gemütliches Downwind-Segeln, bei dem man möglichst viele Meilen zurücklegt, denn irgendwann im Lauf des morgigen Vormittags kommt der Wind dann wieder mehr von vorne.

Inzwischen haben fast alle Schiffe Mljet gerundet.Die B40cs und B42M Klassen zeigten bisher sehr ähnliche Performance, momentanen scheint es aber eine Aufholjagd der B42M zu geben.

Mit dieser Flugwetter-Betrachtung wünsche ich allen Crews einen Bierdosendurchmesser Wasser unterm Kiel sowie gutes Vorankommen, und den Daheimgebliebenen süße Träume und eine gute Nacht.

Auf die richtige Begleitung kommt es an!

Um den kroatischen Vorgaben zu entsprechen, begleiten ein Motorboot von SeaHelp und der Katamaran "Bogo" des Safety-Teams die Round Palagruza Cannonball. Während das Boot von SeaHelp zur Unterstützung bei Pannen und Notfällen eingesetzt wird, wird auf dem Schiff des Safety-Teams Sorge für die Protokollierung der Schiffspositionen, sowie für die Öffentlichkeitsarbeit in Form von Film- und Foto-Dokumentationen (Blog und Pressefotos) getragen. Unter den Crew-Mitgliedern befinden sich neben einem Mitglied der Rennleitung auch Rettungs- und Notfallsanitäter, Taucher und Funker, die alle ehrenamtlich an der RPC teilnehmen.

rpc_0904005_web

Safety Team, von links nach rechts: Rudi Kochesser, Herbert Koblmiller, Amélie Chapalain, Günter Pachschwöll (stehend), Martina Mohrenberger, Dominik Zeidler, Daniel Piller, Andreas Vogt, Jakob Marothy (sitzend)

rpc_0804140033_web

SeaHelp-Team von links nach rechts: Davor Simicev und Drago Juricev